4. Rennen der zweiten
Triathlon Bundesliga (Nord)
in Carolinensiel, 04. Juli 2015
Gut, halten wir uns nicht
lange mit dem Titel auf, der Witz, dass die Friesen einen Wettkampf
im Friesland absolvieren, hat wohl nicht mehr als ein Mitleidslächeln
verdient.
Ganz und gar nicht kann
man die Leistung unseres Teams im Friesland mit einem müden Lächeln
abtun, so viel vorweg.
Bereits am Freitag des
ersten Juli - Wochenendes reiste das vierköpfige Team, Jonas Repmann,
Tom Liebner, Maurice Witt und meine Wenigkeit, Lewin Rexin, in den
Nordsee - Kurort Carolinensiel, um sich entspannt zu akklimatisieren,
was angesichts der beachtlich reinen Kurluft kein sonderlich großes
Problem darstellte. Die Schwimmstätte, das in den Carolinensieler
Hafen mündende Siel, wurde ebenso wie die lokale Pizzeria am
Freitagabend genauestens unter die Lupe genommen.
Am Samstag sollte es dann
soweit sein: Das vierte Rennen der zweiten Bundesliga 2015 stand im
Kalender. Allerdings machte sich beim Erwachen das Pre - Race - Feeling
nicht wirklich breit, war unsere Startzeit doch erst auf 20:00 Uhr
datiert. Das stellte uns vor das nicht neue Probleme, was wir an so
einem Tag anstellen sollten. Wir starteten mit einem ausführlichen
Frühstück, gefolgt von einer Ruhephase, einer Aktivierung auf dem
Rad und einer Streckenbesichtigung in den Laufschuhen.
Danach wiederholte sich das Prozedere: Essen und Ruhe. Gegen 18:00 Uhr begaben wir uns endgültig zum Wettkampfort und checkten unsere Räder, versehen mit frischen pinken Teamlenkerbändern,
zwischen Souvenirläden und Postkartenständern, mitten in der Hauptstraße Carolinensiels, ein.
Danach wiederholte sich das Prozedere: Essen und Ruhe. Gegen 18:00 Uhr begaben wir uns endgültig zum Wettkampfort und checkten unsere Räder, versehen mit frischen pinken Teamlenkerbändern,
zwischen Souvenirläden und Postkartenständern, mitten in der Hauptstraße Carolinensiels, ein.
Die äußeren
Bedingungen, 32 Grad Luft- und 27 Grad Wassertemperatur, luden zum
zeitigen Einschwimmen ein. Die Harle hatte sich aufgrund der hohen
Wochentemperaturen und der geringen Tiefe mächtig aufgeheizt und
ähnelten angesichts der weiteren Umstände, gerader Verlauf und
keine Strömung, eher einem langgezogenen Schwimmbecken. Einzig und
allein die durch Torf herbeigeführte braune Farbe und die daher
stammende nicht vorhandene Transparenz des Wassers stellten den
Naturbezug her.
Um 20.00 Uhr erfolgte
dann der Wasserstart. Die 83 Athleten wurden in einer Verengung der
Halle gepfercht, die am Ufer mit Stahlverkleidung befestigt war. Auf
40m Schwimmstrecke zu verzichten und dafür die doppelte Breite an
Startlinie zu nutzen war an diesem Tag nicht im Interesse der DTU.
Stattdessen hielten sich die Kampfrichter damit auf, vom Ufer her zu
krakeelen, wir sollten hinter die Startlinie, ein Wimpelleine über
unseren Köpfen, zurück. Auch die Androhung, das gesamte Feld mit
einer gelben Karte zu verwarnen, zeugte nicht von der
Empathiefähigkeit der Offiziellen, ist es nun einmal Natur der
Sache, das die vorderste Reihe vor dem Start von den hinteren Reihen
weiter nach vorne geschoben wird.
Urplötzlich ertönte ein
Nebelhorn und der ganze Ärger war vergessen, das Rennen war
eröffnet. Ich konnte nur sehen, wie Maurice auf der linken Seite
gnadenlos das Feld durchpflügte und problemlos an die Spitze
schwamm. Auch Tom gelang dies anscheinend tadellos, ordnete er sich
doch auf der rechten Flanke an erster Position ein und brach der
Wasser der Harle für das gesamte Starterfeld.
Jonas wählte ebenfalls die rechte Seite und kam gut voran. Ich selbst versuchte (wie bei jedem Rennen) den Füßen von Maurice zu folgen, was mir (wie bei jedem Rennen) misslang. Stattdessen konnte ich mich an der linken Seite behaupten und meinen eigenen Rhythmus schwimmen.
Jonas wählte ebenfalls die rechte Seite und kam gut voran. Ich selbst versuchte (wie bei jedem Rennen) den Füßen von Maurice zu folgen, was mir (wie bei jedem Rennen) misslang. Stattdessen konnte ich mich an der linken Seite behaupten und meinen eigenen Rhythmus schwimmen.
Der Schwimmausstieg war
eine ca. 65 Grad steile Reling, welche auf die Böschung gelegt
worden war. Helfer zerrten uns hierüber aus dem Wasser, so dass der
Ausstieg besser als erwartet gelang. Ich kam direkt hinter einem
Buschhüttener Favoriten aus dem Wasser und sah überrascht, dass nur
acht Athleten vor mir waren, wovon auf Platz 3 Tom und auf Platz 4
Maurice lagen. Jonas folgte ca. auf dem 20. Platz.
Nach dem Radaufnehmen in
der recht engen Wechselzone sprang ich auf und konnte mit einigen
anderen Athleten zu den Spitzenreitern, darunter Tom und Maurice,
aufschließen. Wir bildeten nun circa zu zwölft die erste Radgruppe.
Wenige Kilometer später bemerkte ich plötzlich Jonas an meiner
Seite, welcher den Sprung von der zweiten zur ersten Gruppe kurzer
Hand alleine geschafft hatte. "Das war zwar kurz mal
anstrengend, aber schon recht wichtig", kommentierte er diesen
Kraftakt später. Tom stellte nach dem Rennen fest, er hätte in
diesem Moment ernsthaft daran geglaubt, dass wir das Ganze heute
gewinnen würden. Sicher war dies etwas zugespitzt, aber eine erste
Gruppe, in einem Bundesligarennen, circa 15 Personen, darunter vier
Friesen, das einzige vollständige Team - das machte schon was her.
Die Sponsoren werden zufrieden sein ;-) .
Leider änderte sich die
Situation doch noch (erwartungsgemäß). Die Anfangs gut
harmonierende erste Radgruppe versäumte es nach 6km, den Druck
aufrecht zu erhalten und so schloss die zweite Gruppe schnell auf. In
der zweiten Runde, circa nach 12km, fuhr die ca. 40 Mann starke
Gruppe die Landstraße entlang, als der nervige Kampfrichter uns
ständig durch seine Anwesenheit terrorisierte. Wild pfeifend und
trällernd fuhr er neben uns her und brüllte herum, wir sollten die
Mittellinie achten und zu zweit nebeneinander fahren. Ersteres: Okay,
Deal. Zweiteres: Na klar, und am nächsten Cafè gibts dann Kaffee
und Kuchen?!. Entsprechende Unruhe und Unkonzentration wurde durch
das inakzeptable Herumgeplärre des Kampfrichters erzeugt - als sein
Motorradfahrer dann dem Feld noch sehr nahe kam, geriet ein Athlet
ins Schleudern und stürzte. Unglücklicherweise erwischte er hierbei
Maurice, der sich durch einen Balanceakt auf dem Rad halten konnte,
aber anhalten musste. Maurice stellte einige gerissenen Speichen
fest, öffnete die Hinterradbremse und nahm die Verfolgung wieder
auf. Mit der heraneilenden dritten Gruppe konnte er dann wieder zur
nun ca. 55 Mann großen ersten Gruppe aufschließen.
Der Kampfrichten hat hier
eindeutig durch sein unprofessionelles Verhalten einen Sturz
verursacht. Eine Gefährdung von Athleten durch die Personen, die
für Ordnung (und somit auch Sicherheit) im Renngeschehen sorgen
sollen - eine Schmach!
Zurück zum
Renngeschehen: Als einziger von uns schaffte es Jonas, sich durch das
Feld nach vorne zu schieben. https://www.facebook.com/triteamhamburg/videos/961607053900091/
Er konnte weit vorne vom Rad absteigen, wechselte blitzschnell und führte somit das Rennen auf der Laufstrecke für einige hundert Meter an.
Maurice stieg etwas später ab und verlor in der Enge seinen Radschuh. Aus präsentativen Gründen widmete er diesem besondere Aufmerksamkeit, was einzig und allein unsere Verbundenheit zur Firma Giro deutlich macht. Unglücklicherweise blockierte er hierbei die enge Wechselzone, sodass einige Athleten, darunter auch Tom und ich, aufgehalten wurden.
Er konnte weit vorne vom Rad absteigen, wechselte blitzschnell und führte somit das Rennen auf der Laufstrecke für einige hundert Meter an.
Maurice stieg etwas später ab und verlor in der Enge seinen Radschuh. Aus präsentativen Gründen widmete er diesem besondere Aufmerksamkeit, was einzig und allein unsere Verbundenheit zur Firma Giro deutlich macht. Unglücklicherweise blockierte er hierbei die enge Wechselzone, sodass einige Athleten, darunter auch Tom und ich, aufgehalten wurden.
Das Feld ging aufgereiht
hintereinander auf die Laufstrecke. Maurice lief verhalten an und
machte dann Position für Position gut, sodass er am Ende als 27.
einlief. Tom konnte ein solides Rennen zu Ende bringen und kam als
29. ins Ziel,
direkt gefolgt von Jonas auf 30. Ich lief entsprechend meiner Verhältnisse eine Recht gute Zeit - was in einem Bundesligafeld natürlich relativ ist - und belegte damit den 52. Platz.
direkt gefolgt von Jonas auf 30. Ich lief entsprechend meiner Verhältnisse eine Recht gute Zeit - was in einem Bundesligafeld natürlich relativ ist - und belegte damit den 52. Platz.
Im Ziel waren wir alle
mit unseren Leistungen zufrieden. Analysen ergaben, dass wir, wäre
das Rennen nach dem Schwimmen zu Ende gewesen, wohl den Tagessieg
geholt hätten, wir sind eben ein Schwimmverein (Zitat von
Teamsupporter Thorsten Liebner). Ebenso wäre das Rennen anders
verlaufen, wäre die erste Gruppe gut gefahren und alleine
durchgekommen... Hätte, könnte, würde, aber diese Hypthesenbildung
gehört ja nunmal dazu.
De facto stellte sich am
Ende heraus, dass wir uns den achten Tagesrang erkämpft hatten. Mit
diesem Ergebnis waren wir sehr zufrieden, waren wir doch mit vier
Startern ein gewisses Risiko eingegangen. Dennoch haben wir auch mit
dem Friesen-Urgewächse-Quartett unsere 2. Liga-Tauglichkeit unter
Beweis gestellt. Mit dem achten Platz haben wir uns erneut in der
ersten Hälfte platziert und hatten nebenher noch eine Menge Spaß.
Großen Dank auch an die Unterstützer Jürgen und Thorsten, die uns
stets den Rücken freihalten, die wichtigsten Momente fotografisch
festhalten und uns mit angehobener Stimme erklären, dass wir jetzt
Gas geben müssen, Danke!
Wir freuen uns nun auf
das große Finale am kommenden Sonntag in Grimma in gleicher
Besetzung, bei dem es für uns in einem Prolog plus einem
Jagd-Sprinttriathlon um die Festigung der Top Ten Gesamtplatzierung
gehen soll!
Bis dahin bleiben die
Muskeln unter Spannung, wir melden uns zeitnah wieder,
der Pressewart
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