Sicherlich würden mir zum
letzten Rennen der Zweitliga-Saison noch zig weitere Schlagzeilen
einfallen. Fest steht: Keine würde die Achterbahn der Gefühle, wie
wir sie am vergangenen Sonntag durchfahren haben, realistisch
reflektieren. Ebenso würde kein Bericht die Grimmaer Vorkommnisse
UND die Bundesliga-Saison zusammenfassen können. Es wird also noch
weiter gehen nach diesem Bericht, die sportliche Hochleistung ist
vorbei, die Aufarbeitung noch lange nicht ;)
Besinnen wir uns zurück
auf das eigentliche, was "eigentlich" im Fokus steht:
Schwimmen, Radfahren und Laufen. Leider ist die Welt nicht immer so
einfach wie das "eigentliche", so auch in Grimma. Triathlon
in seiner herkömmlichen Art? "Zu langweilig für ein
Ligafinale", dachten sich die Organisatoren der zweiten
Triathlon Bundesliga. Daher standen am letzten
Raceday für unser Team, erneut in der Besetzung Maurice Witt, Lewin Rexin (ich), Jonas Repmann und Tom Liebner,
gleich zwei Rennen an:
Um 9.00 Uhr begann der Tag mit einem Bike&Run - Prolog, um dann um
13.00 Uhr mit einem Verfolgungs-Sprinttriathlon fortzusetzen.
Gerne wären wir in
Vollbesetzung angetreten, was aber aufgrund Hoffis Start bei der
Challenge Roth und Antons Tapering auf die DM Junioren nicht möglich
war. Also schnürte das aus Caroliniensiel und den unzähligen
Jahren zuvor perfekter aufeinander eingestellte Team die Rad- und
Laufschuhe. Mit einem Bike&Run - Prolog waren wir alle nicht sonderlich
glücklich, zeigten wir doch erst letzte Woche in Caroliniensiel,
dass wir nicht umsonst einem Schwimmverein angegliedert sind.
Dennoch, frohen Mutes,
rollten wir, vergleichbar des Prologs der Tour de France, alle von
der Startrampe, um 12,6km Rad und 3,75km Lauf zu bewältigen. Anders
als bei der Tour war es uns hierbei erlaubt, den Windschatten der
Konkurrenz auszunutzen. Voraussetzung war natürlich der
Zusammenschluss mit anderen Athleten auf der Radstrecke, der uns
nicht allen gelang.
Tom
fanden einige Mitstreiter, arbeiteten aber dennoch sehr viel in ihren Gruppen.
Maurice
und ich
hatten diesbezüglich weniger Glück, so dass wir den Großteil der Strecke alleine verbrachten.
Der Laufpart des Prologs war ein "Lauf ins Ungewisse", die Abstände zur Konkurrenz waren schwer einzuschätzen. Nichtsdestotrotz gaben wir vier Vollgas, um uns eine vernünftige Ausgangsposition für das Verfolgungsrennen am Mittag zu schaffen.
fanden einige Mitstreiter, arbeiteten aber dennoch sehr viel in ihren Gruppen.
Maurice
und ich

hatten diesbezüglich weniger Glück, so dass wir den Großteil der Strecke alleine verbrachten.
Der Laufpart des Prologs war ein "Lauf ins Ungewisse", die Abstände zur Konkurrenz waren schwer einzuschätzen. Nichtsdestotrotz gaben wir vier Vollgas, um uns eine vernünftige Ausgangsposition für das Verfolgungsrennen am Mittag zu schaffen.
Wie uns Teammanager Jürgen
dann zeitnah nach dem Finish mitteilte, war dieser Plan nicht
wirklich aufgegangen. Einzig und allein Tom kam mit dem Prolog gut
zurecht und konnte einen starken 26. Platz erreichen,
wobei er nur
1:12min auf den Sieger aus Essen, M. Graute, verlor. Jonas und
Maurice wirkten etwas überrascht, als ihnen Jürgen mitteilte, dass
sie das Verfolgungsrennen als 54. und 56. in Angriff nehmen sollten.
Jonas stellte schnell fest, dass seine Laufleistung besseres
verhindert hatte, Maurice hingegen war sich bewusst, dass er durch
seinen Solo-Ritt nicht viel gegen gut harmonierende Radgruppen
ausrichten konnte. Ich erzielte den unglaublichen 82. Rang
nach
unterirdischer Radperformance und hielt mich nicht länger mit
Fehleranalysen auf, sondern ging über zu Grundsatzfragen; u.a. der
durchaus berechtigten Feststellung, dass die zweite Bundesliga eine
Ecke zu schnell für mich ist.
Die Moral war erst einmal im Keller. Wir beschränkten uns auf eine Art Frustessen (andere nennen es Pasta-Party, das klingt zu fröhlich) und brauchten eine Weile, bis wir einsahen, dass heute noch nicht alles verloren war.
Die Moral war erst einmal im Keller. Wir beschränkten uns auf eine Art Frustessen (andere nennen es Pasta-Party, das klingt zu fröhlich) und brauchten eine Weile, bis wir einsahen, dass heute noch nicht alles verloren war.
Um 13.00 Uhr war es dann
soweit, die Chance, den verkorksten Morgen noch zu retten.
Nacheinander wurde mit den Abständen der Prologs ins Wasser
gesprungen, um zuerst entgegen der Strömung der Mulde 375m zu
schwimmen und nach der Wende mit Highspeed, die Strömung ausnutzend,
zum Ausstieg zurückzukehren.
Zu diesem Zeitpunkt begann unser Rennen. Jeder von uns konnte Plätze gut machen und hierbei sichtlich Motivation schöpfen.
An dieser Stelle muss der Leistung des Freiwasser-Expertens Maurice W. besondere Anerkennung erbracht werden. Der Mann, der dem Volksmund auch unter den Synonymen Würstchen, Wurstinator, Airboy, Ballerboy, Bamborice, Moses, Mosi und Mosi Potter bekannt ist, prügelte in seinem einmalig filigranen Wasserballer-Stil dermaßen auf die Mulde ein, dass diese ihm freiwillig wich (Der Beiname Moses dürfte somit einleuchtend sein).
Zu diesem Zeitpunkt begann unser Rennen. Jeder von uns konnte Plätze gut machen und hierbei sichtlich Motivation schöpfen.
An dieser Stelle muss der Leistung des Freiwasser-Expertens Maurice W. besondere Anerkennung erbracht werden. Der Mann, der dem Volksmund auch unter den Synonymen Würstchen, Wurstinator, Airboy, Ballerboy, Bamborice, Moses, Mosi und Mosi Potter bekannt ist, prügelte in seinem einmalig filigranen Wasserballer-Stil dermaßen auf die Mulde ein, dass diese ihm freiwillig wich (Der Beiname Moses dürfte somit einleuchtend sein).
"Der Wurstinator
schwamm derart schnell vorbei, dass ich kaum die Chance hatte, auch
nur seine Füße zu sehen, nein, viel eher musste ich mich von ihm
wegdrehen, um nicht seine Bugwelle einzuatmen und unter Wasser
gezogen zu werden", erklärte Jonas nach dem Rennen verblüfft.
Maurice schwamm das Loch von 38 Sekunden zu Tom
Maurice schwamm das Loch von 38 Sekunden zu Tom
zu und stieg
gemeinsam mit diesem auf das Rad. Damit dürfte er eine der besten
Schwimmzeiten an diesem Tag erzielt haben. Gemeinsam kämpften
Maurice und Tom dann in der ersten Verfolgergruppe um den Anschluss
an die sechs Spitzenreiter.
Die Reisegeschwindigkeit hierbei war
abstrus hoch. "Ich war drauf und dran, aus der Gruppe zu fallen,
so hoch war das Tempo. Durch den Support unserer mitgereisten Fans
gelang es mir, den Anschluss zu halten.", beschrieb Tom das
Radtempo im Ziel. Bei einem Kommentar eines Mannes, der in der Szene
auch Tom Voeckler genannt wird (und dieser Spitzname ist Programm),
lässt sich nur der Highspeed-Höllenritt erahnen.
Jonas kämpfte in einer
Gruppe kurz dahinter und arbeitete wie immer kräftig mit.
Natürlich
ließ er es sich auch nicht nehmen, den Wechsel in die Laufschuhe in
unglaublicher Höchstgeschwindigkeit durchzuführen, sodass er mit
als erster seiner Gruppe auf die Laufstrecke preschte.
Ich konnte ebenso einige
Konkurrenten aufschwimmen und fand mich dann in einer Vierergruppe
wieder, mit der wir langsam den ein oder anderen Athleten
einsammelten. Wieder merkte ich, wie wenig mir der technisch
anspruchsvolle Stadtkurs lag.
Dennoch konnte auch ich als erster
meiner Gruppe auf die Laufstrecke gehen und mit einem vernünftigen
Lauf abschließen.
Hier waren Tom und Maurice
bereits zu Gange und ballerten die letzten Reserven aus ihrem Körper
auf die Grimmaer Kopfsteinpflaster-Gassen.
Taktisch klug orientierten sie sich an unserem Freund David Krüger von TuS Neukölln, der wie üblich ein perfektes gleichmäßiges Tempo lief.
Taktisch klug orientierten sie sich an unserem Freund David Krüger von TuS Neukölln, der wie üblich ein perfektes gleichmäßiges Tempo lief.
Kurz hinter ihm
erreichte Tom dann als 16. das Ziel und Maurice folgte kurz darauf
als 18.
Jonas brachte das Rennen
versöhnlich zu Ende und lief als 39. ein, während ich noch ein
bisschen auf mich warten ließ, um im Ziel als 70. verbucht zu
werden.
Wir machten alle ordentlich Plätze im Vergleich zum Prolog gut, allen voran Maurice (38), Jonas (16), Lewin (12) und Tom (10).
Wir machten alle ordentlich Plätze im Vergleich zum Prolog gut, allen voran Maurice (38), Jonas (16), Lewin (12) und Tom (10).
Die Addition unserer
Platzziffern führte am Ende zu einem 9. Tagesrang, womit nach dem
Prolog nicht mehr zu rechnen war.
Anschließend begann die
Rechnerei: Kaum umgezogen überbrachte uns Jürgen schon die
Nachricht, dass wir den siebten Platz in der Abschlusstabelle
verteidigen konnten! Zwar wurden wir von Witten und Hannover noch
überholt, konnten aber die Teams aus Köln und Neukölln noch hinter
uns lassen.
Damit war es Fakt: Das BSV
Friesen BerlinMan Team beendet seine erste Saison in der zweiten
Bundesliga als hervorragender 7., bester Aufsteiger und Sieger des
zweiten Drittels der Tabelle ;)
Diese Platzierung hätten wir vor der
Saison niemals erwartet.
Die Saison ist rum - jetzt
folgt erst einmal für die Athleten ein Break. Ausgenommen hiervon
ist Tom, der am kommenden Wochenende die DM Junioren in Verl rocken
wird!
Bis zum Saisonrückblick
verabschiedet sich
der Pressewart
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen