Die Saison ist vorbei, beziehungsweise
der letzte wichtige Wettkampf absolviert, „Da kann der Athlät och
gerne ma bei ein zwei Rennen nach eigener Wahl starten.“, sagte
Frank Heimerdinger mal bei einem Trainerseminar in Leipzig und so
entschloss sich Marek zusammen mit Trainer Hoffi bei der Erstausgabe
des Erkner Triathlons über die Mitteldistanz zu starten. Hoffi, auf
dieser Distanz eher ein Routinier mit 1-3 Starts pro Jahr in den
letzten 11 Jahren, aber für Marek, dem alles über eine
Wettkampfdauer von einer Stunde zu lang ist, absolutes Neuland.
Dementsprechend war die Nervosität bei den Beiden unterschiedlich
einzutufen. Es gab viele Gespräche im Vorfeld zwischen ihnen, von A
wie „habe ich ausreichend
Ausdauer“ bis zu Z
wie „Zeitfahrrad“.
Es
stand auf jeden Fall fest, dass Schwimmstar Marek keine spezielle
Vorbereitung für Erkner machen, aber trotzdem mit großer
Wahrscheinlichkeit als Schnellster die Schwimmstrecke absolvieren
würde. Hoffi setzte hingegen im Training zunehmend auf GA2-Läufe.
Sein Zeitmanagement erlaubte ihm nicht, sein niedriges Schwimmpensum
zu erhöhen.
Sonntag,
9:00 Uhr sollte der Startschuss fallen. Die Beiden fanden sich
rechtzeitig am Wettkampfort ein, um das gewohnte „Vorgeplänkel“
durchzuführen. Für Marek war es dann doch etwas Neuland: Aerohelm,
geschlossenes Hinterrad, Auflieger, Verpflegung am Rad, Ersatzreifen,
Pumpe, Tacho und Socken, Zeugs was in der 1. und 2. Liga entweder
verboten oder überflüssig sind.
Die Wechselzone war auf einem
Fußballfeld und dementsprechend angenehm barfuß zu nehmen.
Die
Wassertemperatur war auf 17° gesunken, was Marek nicht davon
abhielt, in gewohnter Manier loszuknüppeln.
Niemand konnte sein
Tempo mitgehen und so kam er nach 23:59 Min. mit 3 Min. Vorsprung aus
dem Wasser.
Hoffi kam als 4. 3:36 Min. in die samtweiche Wechselzone.
Er machte sich recht flott für die über 2-stündige-Ausfahrt
bereit, überholte dabei den zweitschnellsten Schwimmer Stephan
Kirschnick von A3k und schloss zum 3., Alexander-Maximilian „Ernie“
Ernst von Z88 auf. Radmuffel Marek, der in dieser Saison mehr Zeit
und Geld als gewohnt ins Radtraining und -material gesteckt hatte,
kam gut ins Rennen. Hoffi blieb die Erste von drei Runden bei Ernie,
bis der starke Enrico Heinowsky vom MRC auffuhr. Er konnte so lange
mitgehen, bis sie Marek einholten.
Heinowsky setzte seine über
300-Watt-Tour nun ohne Hoffi, dafür aber mit Marek fort. Fast 30 KM
später fuhr Hoffi auf Marek erst wieder auf, der nun ebenfalls Opfer
des höhen Tempos geworden war. In der Zwischenzeit schob sich noch
Danny Hannover, TriTeamBerlin, zwischen die Team- und
Trainingspartner vom BSV Friesen – BerlinMan Team und dem
Führenden.
Nach einer Wettkampfdauer von 2:54 h nahmen die Zwei
zusammen die Verfolgungsjagd zu Fuß auf. Es gab auf den ersten
Metern zwischen ihnen die Diskussion, welches Tempo Marek nun laufen
solle. Hoffi hatte ihm im Vorfeld vorgeschlagen, ein Tempo zwischen
4:00 und 4:10 Min. pro KM zu wählen. Die Idee dahinter war der
Vergleich mit den Teamkollegen des Ur - BSV Friesen – BerlinMan
Teams (Lewin, Jonas & Tom) und anderen Sportlern, die mit Anfang
20 eine Mitteldistanz gewagt hatten, aber größten Teils zu schnell
angegangen waren und anschließend Opfer des fehl eingeschätzten
Tempos wurden. Jetzt war aber die Antwort: „Entscheide selbst!“
Und Marek entschied sich dafür, Hoffis Tempo, welches deutlich bei
unter 4 Min. pro KM lag mitzugehen. Heinowsky war nach ca. 4 KM
gestellt, nur dem Berliner / Brandenburger Mitteldistanz Meister von
2015, Dänny Hannöver, kam die Beiden nur geringfügig näher. In
den Energy Labs legten sie immer eine kleine Gehpause ein, um Nahrung
bestmöglich aufnehmen zu können, ansonsten schien Marek Hoffis
perfekt konstante Pace gut zu bekommen und so fegte das Duo, wie auch
in fast jedem Training, gemeinsam weiter die Strecke entlang.
Etwas 3
KM vor Ende sagte der Altmeister zum jungen Padawan, dass bei ihm
nichts mehr gehen würde und dass, wenn er könnte, er sich den Mann
vom TriTeamBerlin, schnappen soll! Marek mobilisierte letzte Kräfte,
lief die letzten 300 Metern im Stadion des Erkner Sportforms, sah
Danny endlich, schaffte es aber nicht mehr, ihn einzuholen. Nur 17
Sekunden trennten den Debütanten vom Sieg. Er lief seinen ersten
Halbmarathon überhaupt und das im Triathlon in gerade mal 1:18:10
h!!!! Hoffi lief 75 Sekunden später auf Platz 3. ein und hatte
trotz Einbruch die zweitschnellste Laufzeit mit 1:19:28 h.
Wir
können gespannt sein, wie es weiter geht...
Ergebnisse: https://timing.sportident.com/de/results/2017/erkner-triathlon-einzel/course-g/overall#cf
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