Nachdem ich mein Praktikum in Berlin beenden, die beste
Trainingsgruppe der Welt zurücklassen musste und nach Wiesbaden zur Beendigung
meines Studiums zurückkehrte, war einer meiner ersten Termine der
Erich-Fill-Triathlon in Taunusstein, 10km nördlich von Wiesbaden in den Hügel
des Taunus gelegen. 2015 nahm ich
bereits bei dem Rennen über die olympische Distanz teil und wurde Dritter,
dieses Jahr reiste ich mit dem klaren Ziel an, den Wettkampf zu gewinnen. Da
die olympische Distanz in drei Startwellen ins Rennen ging, kontaktierte ich
vorab den Veranstalter und sicherte mir so einen Platz in der Startgruppe des
Vorjahressiegers, Frederik Hömberg vom LC Olympia Wiesbaden, in dem auch ich
mein Schwimmtraining absolviere.
Um 10:10 Uhr ging es bei besten Triathlonbedingungen los.
Die olympische Distanz war von ihren Streckenlängen nicht unbedingt zu meinem
Vorteil verändert: 1km Schwimmen im Freibad - 45km Radfahren mit
unvorstellbaren 800 Höhenmetern - 9,1km Laufen.
Der Auftakt war somit definitiv die geringste
Herausforderung. Im Taunussteiner Freibad konnte ich mich von Anfang absetzen
und holte wertvolle Zeit auf die Konkurrenz heraus. Am Ende nahm ich
Vorjahressieger Hömberg 3 Minuten ab.
Auf dem Rad erwarteten uns zwei Runden a 22,5km, von denen
kein Kilometer flach verlief, so dass ich auch nicht unbedingt die Vorteile
meines neues Zeitfahrrades ausspielen konnte. Früher als erwartet fuhr Frederik
nach 24km auf mich auf und zog in einer seichten Steigung direkt vorbei, ohne,
dass ich etwas entgegenzusetzen gehabt hätte. Gleichzeitig viel es mir schwer,
auf der Runde "all out" zu fahren, fehlt mir doch als Berliner
Flächländer die Erfahrung mit den Hügeln.
100m vor meinem Abstieg vom Rad kam mir Hömberg, bereits in
den Laufschuhen, entgegen. Mein Rückstand betrug also eben diese 100m plus
meinen Wechsel, wie sich später herausstellte, waren es ca. 1:45 Minuten. Mit
einem guten Lauf war noch alles drin.
Die vier Laufrunden führten um das Schwimmbad herum, wobei
die Strecke ca. 1000m bergauf und 1300m bergab führte. Vor allem die lange
bergab-Passage kam mir sehr entgegen und so konnte ich schon nach der ersten
Runde sehen, dass ich etwas Zeit gutgemacht hatte. Als es in die letzte Runde
ging, lag Frederik nur noch ca. 40 Sekunden vor mir, woraufhin ich nochmal die
letzten Kräfte mobilisierte. 200m vor dem Ziel gelang es mir, ihn noch
abzufangen und als Erster über den Zielstrich zu laufen.
Danach hieß es noch eine halbe Stunde bangen, ob jemand aus
der letzten Startwelle schneller sein würde. Bastian Schäfer vom TCEC Mainz lag
gut im Rennen, insbesondere durch seine starke Radleistung, hatte aber am Ende
10 Sekunden Rückstand im Ziel, diesmal war das Glück auf meiner Seite.
Denkbar knapp gewann ich zum ersten Mal in meiner Karriere
eine olympische Distanz und konnte mir so nach dem Pech beim letzten
Liga-Rennen in Münster selbst beweisen, dass die Form definitiv stimmt.
LR
Ergebnis: http://trisys-portal.de/ergebnisse/ergebnisse/166-erich-fill-triathlon_2016
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