- Der SOLL-IST-Vergleich
Noch nie hat eine Leistungsnachbesprechung geschadet. Unabhängig der Leistung.
Aus diesem Grunde wurden in der Betriebswirtschaft gewisse Methoden entwickelt, um erbrachte Leistungen zu bewerten.
Nun
sind wir, das BSV Friesen BerlinMan Team bzw. der Kader des zweiten
Bundesligarennens in Eutin (Maurice Witt, Geburtstagskind Tom Liebner,
Jonas Repmann, Jonas Kleemann, Lewin Rexin) sicher kein
betriebswirtschaftliches Unternehmen, doch erscheint eine gewisse
interdisziplinäre Nutzung der Methode des SOLL-IST-Vergleichs (zur
Abwechslung ;)) durchaus möglich, auch wenn es schwer wird, sich auf die
bloßen Zahlen zu beschränken.
1. SOLL: Ein weiteres Wochenende der 2. Triathlon Bundesliga, diesmal das zweite von fünf Rennen in Eutin, zu widmen.
IST: Nachdem
wir vor fünf Wochen in Gütersloh im Teamsprint den neunten Platz
belegten, sollte es nun wieder losgehen. Von Berlin aus fuhr das Team,
begleitet vom Teammanager und -Leiter, Christian "Hoffi" Hoffmann am
Samstagmorgen bis kurz vor die Ostsee, um das Ergebnis des ersten
Rennens zu verbessern. Hierfür stand wieder unser Teamtransporter
bereit, den unser Sponsor, die Foelske GmbH uns zur Verfügung stellt,
danke dafür!
SOLL - erfüllt
2. SOLL: Mit einem fitten und schlagkräftigen Team an den Start gehen
IST:
Diese Vorgabe konnten wir leider gänzlich wenig erfüllen. Maurice
plagten Kniebeschwerden, Tom litt seit einer Woche unter Magenproblemen,
Jonas K. hatte die Belastung des DTU-Cups von vor 7 Tagen in den
Beinen, Jonas R. hatte den Kopf voller Uni- und Vereins-Angelegenheiten
und Lewin litt unter Weisheitszahnschmerzen. Dieser invalide Haufen war
dennoch unsere erste Wahl für das Rennen!
SOLL - nicht erfüllt
3. SOLL: Ausreden parat haben, falls es nicht läuft.
IST: siehe 2. ;)
SOLL - erfüllt
4. SOLL:
Den prerace-day erfolgreich abspulen, inklusive allem was dazu gehört
(Aktivierungstraining, Rad checken, Essen, sinnvolle Gespräche führen)
IST: Die
Strecke war uns bereits aus dem letzten Jahr bekannt, wenn auch damals
der Wettkampf als olympische Distanz ausgetragen wurde. Dennoch warfen
wir einen kurzen Blick auf die Radstrecke und liefen die im Vorhinein
vielfach diskutierte Laufstrecke ab. Aufgrund der Größe des Sees war die
Runde um diesen nämlich ca. 2,8km lang, sodass man mit dem Zieleinlauf
im Stadion auf eine Distanz von grob 6km kommen dürfte, was nicht mit
der Sportordnung im Einklang steht, wie uns unser persönlicher
Kampfrichter Jonas R. erläuterte. Am Ende mussten alle Athleten zweimal
um den See, wodurch dieser Verstoß wohl akzeptabel ist.
Nachdem
wir aktiviert waren begrüßten wir noch kurz die anderen Berliner Teams
und verlegten dann in unsere Unterkunft, Yoni hatte uns diesmal in einem
südholsteinischen Reiterhof einquartiert.
Nach der Teilnahme
Hoffis und Yonis an der wie immer hochwertigen und extrem informativen
Wettkampfbesprechung, bei welcher auf alle Nachfragen außerordentlich
hilfreich geantwortet werden konnte, begaben wir uns zum besten
Italiener Eutins, wohin es auch die Teams aus Hamburg und Hagen
verschlagen hatte.
Mehr oder weniger früh gingen wir ins
Bett, denn am nächsten Tag sollte doch bitte die Morgenstund auch Gold
(oder wohl eher eine gute Platzierung) im Mund für uns Friesen haben.
SOLL - voll erfüllt
5. SOLL: Die Stunden vor dem Wettkampf fokussiert nutzen und fit an der Startlinie stehen.
IST: Nach dem Erwecken um 6:00 Uhr und einem Frühstück auf der Bettkante ging es für uns zeitig zum Ort des Geschehens.
Abgesehen
von den Teams der 2. Bundesliga verirrten sich nur wenige Leute in den
Hof der Grundschule am Kleinen Eutiner See, welcher als Wechselzone
diente. Schade, dass man dem Rennen die Chance auf Zuschauer durch diese
unchristlichen Startzeiten nimmt!
Wir checkten unsere Räder ein und liefen uns einige Meter warm.
Währenddessen
wurde verkündet, dass die Wassertemperatur das Tragen des
Neoprenanzuges zulassen würde. Davon waren wir als schwimmstarkes Team
eher wenig begeistert, legten aber pflichtbewusst die schwarze Haut an
und schwammen in dem trüben See ein. Während sich das Feld an der Leine
zum Wasserstart aufreihte, befanden sich Maurice und Lewin noch knappe
100m vor eben dieser Linie, da man mit dem riesigen roten Ballon
kämpfte, der heute auf Wunsch des Veranstalters anstelle einer Badekappe
zu tragen war.
Gerade noch rechtzeitig positionierte sich das
komplette Team in der Mitte des Feldes, da hier die Starterdichte am
niedrigsten war.
SOLL - erfüllt
6. SOLL: Die friesische Schwimmstärke demonstrieren!
IST: Relativ kurz nach der Ansage "In 2 Minuten wird gestartet" ertönte ein lautes Hupen, woraufhin das Rennen eröffnet war.
Dies
war zwar so nicht vom Chefkampfrichter angedacht, da die Radstrecke
noch nicht freigegeben war, jedoch bestanden
Kommunikationsschwierigkeiten zwischen dem Startsignalgeber und ihm.
Glücklicherweise
erledigte sich das Problem, da die Radstrecke mittlerweile geräumt war.
Glücklicherweise, denn mittlerweile hatte auch Maurice Marek Witt
gezeigt, dass er der schnellste Wasserstarter des Feldes ist. Maurice
übernahm von Anfang an die Führung und Lewin konnte an seinen Füßen
anfangs mitziehen. Maurice erreichte somit die erste Boje als erster und
musste bis zum Ausstieg nur noch einen holländischen Sportskamerad
vorbeiziehen lassen, verpasste also leider denkbar knapp den Titel des
"First Man Out of the Water".
Lewin folgte als 13. und war so in Schlagdistanz zur ersten Radgruppe.
Tom
folgte wenige Plätze dahinter und auch die Jonasse konnte als 20.
(Repmann) und ca. 25. (Kleemann) sehr gute Schwimmleistungen verbuchen.
Wäre nach dem Schwimmen das Rennen zu Ende gewesen, hätten wir heute
gewonnen...nunja, Wir sind ja nicht beim Schwimmwettkampf.
SOLL - mehr als erfüllt!
7. SOLL: Den Sprung in eine aktive Radgruppe schaffen, sicher durchkommen und Kräfte für das Laufen sparen
IST: Maurice
befand sich ohne weitere Probleme in der zwölf Mann großen ersten
Gruppe. Lewin hatte diese unmittelbar vor sich, war aber zu schwach, um
das kleine Loch zu schließen, weshalb er die Beine hochnahm und auf die
zweite Gruppe wartete, die wenig später mit den restlichen Friesen
folgte.
Leider wurde der Druck in den Gruppen nicht
konsequent aufrecht erhalten, sodass schnell die dritte Gruppe auf die
zweite Gruppe aufschloss und sich ein großes Feld bildete. Dieses 40
Mann-Feld jagte die erste Gruppe und stellte sie nach 16km, so dass das
Rennen neutralisiert war und man sich die beste Position zum Abstieg
suchen sollte. Dies gelang uns nicht sonderlich gut, weshalb wir hier
wertvolle Zeit verloren.
Zudem verloren wir auf der Radstrecke
unseren Youngster Jonas Kleemann, der stürzte. Nun mussten alle
verbleibenden Friesen durchkommen, um kein Streichergebnis zu erlangen.
SOLL - (auch fremdbedingt) nicht erfüllt
8. SOLL: Ein gutes Lauftempo finden und das Rennen erfolgreich zu Ende bringen, d.h. alle Athleten mindestens in die Top30 bringen.
IST: Die vier Friesen liefen verhalten los, wie vom Trainer empfohlen.
So
konnte Maurice auf der zweiten Runde noch einmal einige Athleten
abfangen und kam als erster Friese auf dem 21. Rang ins Ziel mit dem
Wissen, dass er noch schneller Laufen kann als heute.
Lewin
ging das Rennen sehr ruhig an, beschleunigte dann aber nach 2,5km
deutlich, sodass er nach der ersten Seeumrundung Jonas und Tom überholte
und auf der zweiten Runde noch einige Athleten einsammeln konnte.
Schlussendlich sprinte er nach einem befriedigenden Rennen als 37. über
den Zielstrich, um zwei Athleten noch knapp zu distanzieren.
Tom
spürte beim Laufen deutlich seine Magenprobleme und wählte deshalb das
Tempo so, dass er das Rennen sicher beenden konnte. Angesichts der
Umstände finishte er mit einem beachtlichen 49. Rang.
Jonas
erwischte heute einen schwarzen Tag und fand kein gutes Tempo beim
Laufen. Am Ende musste er sich mit dem 52. Rang zufrieden geben.
SOLL - nicht erfüllt.
9. SOLL: Als Team einen Gesamtrang im vorderen Mittelfeld in der Tageswertung erkämpfen.
IST: Nach
kurzer Wartezeit hingen die Ergebnislisten aus. Wir gingen sicher von
maximal einem 14. Rang am heutigen Tage aus und waren dann doch fast
überrascht, den neunten Rang (mit einem anderen Team geteilt) belegt zu
haben. Damit lagen wir zwar im Mittelfeld, erreichten aber nicht das
Erhoffte.
SOLL - nicht erfüllt
10. SOLL: Am Ende der Saison das Endresultat aus dem Vorjahr bestätigen - Platz 7!
IST: Nach den ersten beiden Wettkämpfen liegen wir auf dem 10. Rang. Da ist mehr drin!
SOLL - (bis jetzt) nicht erfüllt
Das
Fazit des 2. Rennens der Saison 2016 in der 2. Triathlon Bundesliga
fällt somit nüchtern aus: Da war mehr drin. Dennoch sind wir uns
bewusst, dass wir beim nächsten Rennen, ein besseres Ergebnis mit fitten
Athleten erzielen werden. Ab jetzt sind wir mit dem neunten Rang nicht
mehr zufrieden, Top 7 heißt das Ziel!
Natürlich
möchten wir noch den Siegern aus Weimar gratulieren und ganz besonders
den beiden Zweitplatzierten, KTT und den Berliner Freunden vom TVB 09.
Eine ganz starke Leistung, vor der wir nur den Hut ziehen können!
Viel
Zeit zum Verschnaufen bleibt nicht - in zwei Wochen gibt es die Chance
auf ein Ergebnis in der Top 7, nämlich beim Prolog und Jagdtriathlon in
der Mannschaft in Grimma.
Wir bleiben heiß, jetzt wird angegriffen!
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