Montag, 15. September 2014

Vereinsfahrt ans Meer – Friesen prägen 32. Rostocker Triathlon

Achtung, es wird poetisch: „Wie fruchtbar ist der kleinste Kreis, wenn man ihn wohl zu pflegen weiß.“ Ganz gemäß der klugen Ratschläge des Altmeisters (gewiss auch im Triathlon) Goethe schlossen sich knapp 20 Friesen zusammen, um unsere Vereinsfahrt, wie schon im Vorjahr, zum Rostocker Triathlon zu starten.

Gemeinschaftlich reisten wir am Vormittag, des 13. September 2014, nach Warnemünde und konnten das Sonnenglitzern in der endlosen Weite des Meeres leider nicht erblicken. Viel mehr erwartete uns die neblige Meeresluft geprägt durch Winde, die quasi an die Brandenburger Windverhältnisse heranreichen, die sicherlich jedem vom Radfahren bekannt sind.
Wir bezogen schnell unsere Wechselplätze im (Wind-)Schatten des Leuchtturmes, um wenig später den überlebenswichtigen Neoprenanzug anzulegen.

Denn die Ostsee in Form des Alten Stroms hegt zurzeit Temperaturen nahe des Gefrierpunktes. Nun sollte man annehmen, dass bei derartiger Kälte kein Leben im Wasser existieren kann, doch weitgefehlt : Kurz nach dem Wasserstart durfte der geneigte Athlet feststellen, dass er wohl kaum, wie anfänglich vermutet, Plastiktüten mit den Händen vertreiben durfte, nein, viel mehr verpasste er den Quallen angenehme Streicheleinheiten.

Nachdem die Lehrstunde der Meeresbiologie inklusive Unterricht zum anfassen abgeschlossen war, galt es, sich möglichst geschickt durch die arg enge Wechselzone zu winden, um irgendwo sein eingekeiltes Verkehrsmittel für die zweite Disziplin zu finden. Die schnellste Schwimmzeit überließen wir hierbei, als Gast muss man sich ja schließlich benehmen, dem Rostocker Lokalmatador Andrè Bauschmann. Mit einigem Abstand folgten dann aber bereits Maurice, Tom, Jonas und Lewin, ebenso verlor auch Hoffi nach einem zügigen Schwimmen wenig Zeit und schwang sich auf das Gefährt um zur Jagd auf die Gefährten zu blasen.

Die Organisatoren hatten die Absicht, den Charakter des Überlebenstrainings (eingeleitet durch das „Eisbaden“ – ääh, natürlich dem Auftaktschwimmen) auch beim Radfahren beizubehalten. So erwartete die Athleten eine Radstrecke von 5km Länge, die gefühlte 12.000x umkurvt werden musste. Auch die Vorstellung des Veranstalters, den vereinsübergreifenden Austausch durch die körperliche Nähe zu fördern, ging komplett auf. Allerdings stellten auch einige Athleten Kontakt mit Passanten oder dem Asphalt beim einsetzenden Nieselregen her.
Unbeeindruckt von jeglichen Bemühungen des Veranstalters, den Sportlern den Wettkampf zu vermiesen, zeigten sich vor allem Jonas, der die Führung im Rennen übernehmen konnte, und Hoffi, der Meter um Meter gut machte und zu Jonas in Schlagdistanz geriet.

Seine Entscheidung sollte das Rennen dort finden, wo normalerweise die Schönen und Reichen der Rostocker Meeresliebhaber-Szene garniert flanieren. Große Verwunderung war das einzige, was die in Restaurants sitzenden und Wein verkostenden oder Fischbrötchen verzehrenden Warnemünder empfanden, als der junge Knödel im Dress des BSV Friesen den üblichen Warnemünder-Schlendrian-Gang vergessen ließ und die kurzen muskulösen Beine einen schnellen Rhythmus auf das grobe Kopfsteinpflaster zimmerten. Doch auch der Teamleiter Christian „Hoffi“ Hoffmann lebte ganz getreu des guten alten Sprichwortes „Wer zeitig feiern will, muss fleißig arbeiten“ eine Galavorstellung seiner Laufkünste aus. Sein durch Feierlaune erzeugter Fleiß wurde leider denkbar knapp unbelohnt gelassen.

Seriensieger Jonas Repmann ließ den Teamleiter zwar herangekommen, wusste aber um seine Sprintfähigkeiten und zeigte, dass er der Friesen-Star der Saison 2014 ist. Kurz nach dem Rennen, während unter seinen Augen Tom gerade den vierten Rang unter dem Jubel der Zuschauer ins Ziel brachte, ließ er sich zu einem kurzen Statement hinreißen: „Ich bin überglücklich, meinem Saisonverlauf hier in Warnemünde das Sahnehäubchen verpassen zu können. Auch wenn der Wettkampf von der Streckenführung her eine Katstrophe war, werde ich deshalb positiv an den heutigen Tag zurückdenken. Dank geht heraus an das Regio-Team für die unvergessliche Saison!“

Auch die anderen Friesen stuften die Erlebnisse des Nachmittages an der Ostsee ähnlich ein, nachdem sie nahezu alle überwiegend das Ziel des Überlebenskampfes erreicht hatten.

Doch der Tag war noch lange nicht zu Ende. Um den Kreis zu schließen, kommen wir wieder zum Triathlon-Altmeister Goethe zurück: „Was kündest du für Feste mir? Sie lieb ich nicht; Erholung reichet Müden jede Nacht genug. Des echten Mannes wahre Feier ist die Tat!“

Lieber Wolfgang, Taten haben die Friesen diese Saison genug gezeigt! Erholung? Dafür kommt jetzt die Saisonpause! Dementsprechend wenig konservativ verlief dann auch der Abend und die Nacht, schließlich musste neben Jonas Sieg und Hoffis zweitem Platz auch der Aufstieg in die zweite Bundesliga noch angemessen gehuldigt werden.
In Saus und Braus kam die Feier den Erfolgen gerecht, wir werden Rostock so schnell nicht vergessen, andersherum allerdings ebenso!
 


Unsere Reise ans Meer war somit ein von Erfolgen und Freud geprägtes Unterfangen unvorstellbaren Ausmaßes.

Wir verabschieden uns in die Saisonpause, um danach wieder Taten zu zeigen, welche ja bekanntlich die wahre Feier des Mannes sind! ;-)

Pressewart LR


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