Dienstag, 21. Mai 2013

Wenn zwei nicht zählen können,...


...gewinnt halt der Dritte! Unser Maurice Witt ist der Sieger des KondiusMan - PowerSprint 2013. Und das nicht nur, weil er an jenem Tag gute Beine hatte, sondern auch, weil er im Wettkampf Köpfchen bewies. Aber jetzt erstmal zu Lewins Berichterstattung:

Der Saisoneinstieg ins Triathlon-Geschäft für Maurice, Tom , Jonas und mich (Lewin) fiel traditioneller Weise beim Klassiker der Berliner Dreikampf-Veranstaltungen: Dem KondiusMan im Sportforum.
Auch dieses Jahr starteten wir wieder im Powersprint, absolvierten also zweimal eine Supersprint-Distanz, wobei eine Erholungszeit von circa 60 Minuten zwischen den zwei Starts lag.
Im letzten Jahr hatten wir noch mit Temperaturen im einstelligen Bereich zu kämpfen, diesmal jedoch meinte es der Wettergott besser mit uns und ermöglichte eine Veranstaltung bei perfekten äußeren Bedingungen.
Die Ausnutzung dieser sollte zuallererst Toms Aufgabe sein, als Jugend A`ler startete er im "Mädchenlauf". Tom konnte das Rennen kontrolliert im Wasser und auf dem Rad durchziehen und hielt sich hier perfekt in der Gruppe der Favoriten um den Viertplatzierten des Europacups Antalya, Lasse Lührs aus Potsdam. Doch eben dieser Nationalkader-Athlet stellte dann auf der Laufstrecke sein Können unter Beweis und setzte sich deutlich von den restlichen Startern ab. Tom lief zusammen mit Raphael Schröder vom TuS Neukölln ins Ziel, woraufhin die Beiden vor der Herausforderung standen, ein Loch von 18-20 Sekunden im zweiten Lauf nach vorne zu schließen, um vielleicht doch noch um den Sieg zu kämpfen.
Dementsprechend offensiv ging Tom auch den zweiten Durchgang an und versuchte Druck zu machen. Doch Lührs zeigte vom Start an die Qualitäten der Potsdamer Schule, nur ein Unglück hätte ihm den Sieg nehmen können. 

Leider kam es dann auch so, denn die Potsdamer Experten befahlen ihrem Athleten, aus Trainingszwecken für wichtigere Wettkämpfe die Laufräder im Rennen zu wechseln. Vielleicht hätten sie zuvor noch das Anziehen der Schnellspanner üben sollen, der Führende stürzte nämlich kurz nach dem Laufrad-Wechsel und musste das Rennen, glücklicherweise ohne große Verletzungen, aufgeben. Der Weg war also frei für Tom. Gemeinsam mit Raphael stieg er vom Rad und das Laufduell begann. Schlussendlich hatte der Konkurrent die größeren Reserven, so dass Tom sich geschlagen geben musste und als zweiter mit einem knappen Rückstand ins Ziel kam.


Im "Männerlauf" starteten dann die übrigen drei Friesen. Üblicherweise ist dieses Rennen stärker besetzt, doch durch den zeitgleichen Auftakt der 1. Bundesliga fehlten einige Top-Athleten.
Favorit war Stefan Konrad, ebenfalls ein Nationalkader-Mitglied aus Potsdam. Dieser zeigte auch direkt beim ersten Schwimmen, dass er sich für heute etwas vorgenommen hatte. Doch auch Maurice, Jonas und Lewin verloren nur wenige Sekunden auf den Führenden, so dass wir uns alle in einer Radgruppe wiederfanden. 

Spannend wurde es erst wieder zum Laufen: Jonas, für seine extrem hektischen aber schnellen Wechsel bekannt, konnte als erster auf die Laufstrecke gehen und führte die Hälfte des Rennens, bis er von Konrad gestellt wurde, der zwei starke Rostocker und Maurice im Schlepptau hatte. Jonas musste sich dieser Laufgemeinschaft geschlagen geben und büßte einige Sekunden ein. Maurice hielt den Rückstand begrenzt und kam in Schlagdistanz ins Ziel. Ich selbst musste beim Laufen deutlich abreißen lassen und fand keinen rechten Tritt, was dann auch ästhetisch eher mangelhaft aussah.
Es waren also die Verhältnisse für den zweiten Lauf klar definiert worden. Maurice schaffte den Anschluss nach vorne und konnte in der Radgruppe eine entspannte Position einnehmen. Jonas blieb der Sprung nach vorne verwehrt, er musste alleine fahren. Ich fand mich in Maurices Gruppe wieder...allerdings mit einer Runde Rückstand, beteiligte mich dann aber hier an der Führungsarbeit , um auf die hinter mir liegenden Athleten Zeit herauszuholen, was uns dann mit der Überrundung dieser Jungs auch gelang.
Kurz vor Ende des Radfahrens versuchte Maurice sein Heil in der Flucht und konnte eine kleine Lücke reißen. Glücklicherweise, wie sich herausstellte, denn die anderen Sportler in der Gruppe waren anscheinend schon so platt, so dass sie eine Runde zu früh abbogen. Das wurde mit einer Disqualifikation belohnt. Maurice konnte also ungefährdet dem Sieg entgegenlaufen und sich nach einigen Diskussionen im Ziel als Gewinner feiern lassen. Triathlon ist halt nicht nur in den Armen und Beinen, sondern auch zwischen den Ohren ;)

Natürlich wäre ein richtig erkämpfter Sieg ein noch schönerer Einstand gewesen, doch auch so kann man Maurice zu seinem ersten Gesamtsieg bei einem Wettkampf nur gratulieren. "Der Kopf entscheidet das Rennen" bekommt hier eine ganz neue Bedeutung.
Auch Jonas konnte mit dem dritten Platz eine gute Platzierung erzielen. 

Ich selbst belegte mit dem sechsten Platz ein halbwegs akzeptables Ergebnis, dass von guter Schwimm- und Radleistung, aber einer desolaten Lauf-Performance geprägt war.

In der Endabrechnung beider Läufe zusammen konnten die Friesen eine gute Bilanz einfahren: In der Nachwuchsklasse wurden Platz eins und drei belegt.

Auch unser Neu-Triathlet Ricardo ging heute bei einem seiner ersten Wettkämpfe an den Start. Recht verhalten angegangen zeigte er sich beim Laufen noch recht locker, so dass er den Sprung in die Top Ten seiner AK Schüler A schaffte.
Der Einstieg liegt jetzt hinter uns, warten wir ab, was folgen mag.


Lewin Rexin



Als Triathlon - Nachwuchstrainer des BSV Friesen muss ich an dieser Stelle sagen, dass ich mit den Leistungen unserer jungen Athleten sehr zufrieden bin. Außerdem möchte ich noch einmal hervorheben, dass Maurice nach über 10 Jahren den Pokal des PowerSprints (damals war es Sascha Krause) für die Friesen zurückgeholt hat. Des Weiteren reiht sich Maurice in eine hochkarätige Siegerliste mit Sportlern wie den beiden U23 – Weltmeistern Franz Löschke & Gregor Buchholz und dem zweifachen 70.3 Weltmeister Andreas Raelert ein.
Es wird spannend, was da noch alles folgen mag.


Christian Hoffmann



Ergebnisse:



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