Montag, 27. Mai 2019

2. Bundesliga Nord, 2. Rennen in Hannover, 25.05.2019

2. Bundesliga (Nord), 2. Station in Hannover: 
Mehr Gold als Grün

Nur sechs Tage nach dem furiosen Auftakt der zweiten Bundesliga (Nord) in Gütersloh bei dem das Friesen/Weltraumjogger-Cavere Team den zweiten Platz erkämpfen konnte, stand das zweite Liga-Rennen des Jahres an. Bereits zum vierten Mal in Folge fuhren unsere Jungs in die niedersächsische Landeshauptstadt. Im Unterschied zu den Vorjahren war Hannover diesmal nicht das Finale der Zweitliga-Saison, worüber das Team auf diesem Wege gerne noch seinen Unmut ausdrücken möchte, bot die Stadt doch ein angemessenes Angebot für Vergnügung im Nachtleben, was der Ort des diesjährigen letzten Wettkampfs der Liga, die verschlafene 25.000-Einwohner-Kleinstadt Verl im ostwestfälischen Hinterland, nicht vermag zu übertreffen.

Neben der Problematik der richtigen Location für die huldigen der sportlichen Leistungen der Saison machte der veränderte Zeitpunkt, Frühling statt Spätsommer, unserem Team im Vorhinein Kopfschmerzen. Noch eine Woche vor dem Rennen checkte unser Abteilungschef und „Held von Gütersloh“ Knödel die Wassertemperatur und verkündete erschreckend kalte 10 Grad, welche wohl aus dem Tri- einen Duathlon gemacht hätten. Es stand fest, dass mit unserem Aufgebot um Teamkapitän Maurice Marek Witt, Youngster Janne Powerwirbel Büttel, Jakub Padawan Powada, Nils Oldie Dehne und unserer neusten Nachwuchskraft Karl Stach, wieder geballte Schwimmkompetenz in fünffacher Ausfertigung an der Startlinie stehen würde, weshalb die prognostizierte Wetterlage nicht unseren Vorstellungen entsprach.
Wenige Tage vor dem Rennen stellte sich aber heraus, dass der künstlich angelegte Maschsee anscheinend über eine Heizung verfügt, lässt sich der plötzliche Temperaturanstieg auf sommerliche 18,2 Grad kaum anders erklären. Aus diesem Grunde fuhr unser Aufgebot in Begleitung des Teammanagers Christian Hoffi Hoffmann und Vereinspräsidenten Jürgen in der Stadt an der Leine. Hier stieß noch der Pressewart zur Mannschaft hinzu, der seine Rolle im Team bedroht sah, nachdem Marek die Berichterstattung zum ersten Rennen der Saison in einer Art und Weise hinlegte, die dazu geeignet gewesen wäre, die Funktion des Pressewartes mit jener des Teamkapitäns in Personalunion auszuüben.

 


 Nach dem Einchecken im Hotel in Hannovers attraktivster Wohnlage (Steintor), einem Abendessen zwischen diversen mäßig erfolgreich verlaufenden Tinder-Dates beim örtlichen Vapiano, den üblichen letzten Mechanikerarbeiten durch den Teammanager und einem bedingt zu empfehlendem Frühstück im Hotel machte sich das Team auf zur Südseite des Maschsees. 



Während die Schwimmstrecke zum Vorjahr keine Veränderungen aufwies wurde die verbleibenden Streckenführungen zugunsten der Zuschauerfreundlichkeit angepasst, auf dem Rad waren nun drei statt zwei Runden zu drehen und die Laufstrecke bestand aus zwei statt einer Runde.

Zwischenzeitlich waren auch Ultra Rainer sowie Ben BennieboyBettin, der hart an seinem Comeback nach der unglücklichen Verletzung in Gütersloh arbeitet, und sein Vater Erik eingetroffen, sodass unsere fünf Jungs in den grüngoldenen Einteilern sich auf einen starken Rückhalt verlassen konnten.


Wie üblich wurde das Rennen in Hannover mit einem Landstart begonnen und wie üblich sollte die erste Disziplin unsere Jungs vor keine größeren Herausforderungen stellen.






In beeindruckender Manier konnte man erkennen, wie der führende Schwimmer das Tempo hochhielt und sich das Feld immer weiter in die Länge zog. Wie zu erwarten handelte es sich bei diesem Ausnahmeschwimmer um unseren tschechischen Teamkameraden Jakub, der zum Saisonauftakt in Gütersloh leider verhindert war, nun aber zeigte, dass er im Winter nichts von seiner Schnelligkeit verloren hatte.













Wenige Sekunden dahinter folgte Marek, der seit Jahren das Ticket für die erste Gruppe gebucht hat. Muss er doch manchmal im Training den jungen Athleten den Vortritt lassen, überzeugt er im Freiwasser und im Gedränge jedes Mal aufs Neue.








Janne folgte Maurice ca. 20 Sekunden später mit einer soliden Schwimmleistung und auch Nils entstieg dem Maschsee weitere 20 Sekunden später gut platziert in der ersten Hälfte des Feldes der 85 Athleten. Karl musste bei seiner ersten Sprintdistanz überhaupt die Härte der zweiten Bundesliga spüren und hatte mit seinen 15 Jahren der Kraft der stärkeren Athleten wenig entgegenzusetzen, sodass er unter Wasser geriet, sogar noch eine recht gute Schwimmleistung zeigte, dass Rennen aber später beim Radfahren aufgeben musste.
Hier zeigte sich nach einer Runde ein sehr erfreuliches Bild: Jakub, Marek und Janne hatten den Sprung in die ca. 15-Mann starke Spitzengruppe geschafft. Damit waren wir in einer Mannstärke in der ersten Gruppe vertreten, die sonst kein anderer Verein vorweisen konnte.

Sich dessen bewusst sorgten die Jungs in Grüngold für ein hohes Tempo, um die zweite Gruppe, in welcher Nils saß, weiter zu distanzieren. Marek, Janne und Jakub hielten sich gut in der Gruppe, verschwendeten keine Körner bei wenig versprechenden Attacken und konnten sich an dem Wendepunkt gut platzieren, sodass der restliche Part ohne besondere Vorkommnisse verlief.
Mit ca. 40 Sekunden Vorsprung erreichte die erste Gruppe die Wechselzone. Und ab diesem Zeitpunkt ging das Rennen für Janne so richtig los.

Nach seinem zweiten Platz bei der Jugend-A-Duathlon-DM und einer bestechenden Form im Training war Janne noch heißer als je zuvor auf das Rennen in Hannover. Der 17-Jährige stieg wie ein Routinier ganz vorne vom Rad, legte einen Lehrbuch-Wechsel hin und stürmte auf Platz 3 aus der Wechselzone. Marek und Jakub folgten Janne wenige Sekunden später.

Nils erreichte in der großen Gruppe des Hauptfeldes die Wechselzone, die zweite Radgruppe war leider noch von der Nachfolgenden eingeholt worden. Nichtsdestotrotz befand sich das Team in einer exzellenten Ausgangslage, zu diesem Zeitpunkt war bereits klar, dass es heute wieder um das Podium gehen wird.

200 Meter nach der Wechselzone durfte der Pressewart eine Sensation erleben, die man so lange nicht mehr beobachten konnte: Powerwirbel Janne konnte seine Power nicht zurückhalten und zog an allen vorbei, er führte das Rennen an (Anm. d. Red.: Das letzte Mal, dass ein Friese auf der Laufstrecke im Zweitliga-Rennen in Führung lag, dürfte 2015 in Caroliniensiel gewesen sein, als der Knödel den perfekten Wechsel hinlegte und 200m lang nur das Führungsfahrzeug vor sich sah). Nach der ersten der beiden Laufrunden konnte man aus der Ferne schon das Führungsrad entdecken – direkt gefolgt von einem hochaufgeschossenen jungen Mann im grüngoldenen Dress, der sich mit einer furiosen ersten Laufrunden nun ganz schön Druck auf die schmalen Schultern aufgeladen hatte. Janne führte mit ca. 50 Meter Vorsprung auf den Rostocker Franz-Georg Leidhold, der von Weicon Münster für Starts in der ersten Bundesliga verpflichtet wurde.



 





Auf Platz 4 folgte Jakub, dessen Miene keine Schwäche verspüren ließ.



















Wenige Plätze dahinter rannte auch Marek, dem man den Fight ansah, was angesichts seiner hervorragenden Leistung aber durchaus nachzuvollziehen war.









Nils folgte auf ca. auf Platz 35 und musste hart kämpfen, auch auf ihm lag nun der Druck, um jede Platzziffer zu kämpfen, war die Situation doch unübersichtlich hinsichtlich der möglichen Teamplatzierung.
Ca. 7 Minuten später wiederholte sich das Bild der ersten Runde und Janne flog leichtfüßig über den schmalen Fußgängerweg am Ufer des Maschsees. Sein Vorsprung wenige Hundertmeter vor dem Ziel war groß genug, Siegesgratulationen waren nun berechtigt! Janne hatte sich einiges zugemutet, war in der ersten Runde an seine Leistungsgrenze gegangen und hatte diese in der zweiten Runde neu definiert, sodass sein Sieg zu keinem Zeitpunkt auf der Laufstreck in Gefahr war.

Ebenso erfreulich war die Entwicklung des Renngeschehens hinsichtlich des Kampfes um das Podium: Jakub hatte die Karten auf den Tisch gelegt und sich an Leidhold vorbeigeschoben, er sicherte sich und dem Team den zweiten Platz.

Marek zeigte einen beherzten Fight um den elften Platz, zog am Ende jedoch den Kürzeren (analog der Körpergröße). Mit Platz 12 holte er sich dennoch ein Resultat, welches er bisher erst einmal überboten hatte – keine Frage, der Mann ist in seinem ersten Profijahr rechtzeitig in Form!

Nils musste in der zweiten Runde noch wenige Konkurrenten vorbeiziehen lassen und lief letztlich als 44. über den Zielstrich, was nicht seinen Erwartungen entsprach und sicherlich noch zusätzliche Motivation für das nächste Rennen in Eutin sein wird.

Mit Jannes fantastischer Einzelleistung und Jakubs zweitem Platz durften sich alle Beteiligten berechtigter Weise Hoffnungen auf den Sieg in der Tageswertung machen. Jedoch war die Situation beim Zieleinlauf unübersichtlich, sodass das offizielle Ergebnis abgewartet werden musste. Dies bestätigte es dann – das Friesen/Weltraumjogger-Cavere Team war heute besser als alle anderen, zum ersten Mal hatte das Team einen Sieg in der Tageswertung geholt! Mit der Platzziffer 59 hatte man sich gegen KTT01 (Platz 2, Platzziffer 73) und GISArunIT Triathlon-Team Halle (Platz 3, Platzziffer 76) durchsetzen können.





Im fünften Jahr in der zweiten Liga, nach dem Rookie-Jahr 2015, nach einem durchschnittlichen 2016,













 nach dem Abstiegskampf 2017,














nach dem Fight um das Podium 2018













war man nun im 22. Wettkampf in der zweiten Liga ganz oben angekommen.








Dank einer überragenden Leistung von unserem Nachwuchsstar Janne, dessen Wille im Training und im Wettkampf einfach größer ist als der der anderen. Und insbesondere dank Hoffi, für den seine Funktion im Team und im Training mehr ist als ein Job.
Alle weiteren Danksagungen werden auf das Saisonende vertagt.

Nach den Resultaten der ersten beiden Rennen ist es klar, dass das Team beim nächsten Rennen in Eutin am 16.06.2019 wieder um das Podium kämpfen will, auch wenn dann auf den neuen Star der 2. Bundesliga (Nord), Janne Büttel, verzichtet werden muss. Bis dahin wird der Teammanager die richtigen Schrauben finden, um die Jungs noch fitter zu machen.

Spannend wird es jedoch auch schon nächstes Wochenende: Unser Teamkapitän Marek gibt seine Premiere im Profifeld auf der Mitteldistanz beim Ironman 70.3 in der Schweiz. Nach seinem Erfolg auf der Mitteldistanz im letzten Jahr beim BerlinMan (Streckenrekord) wird der Test zeigen, wie Marek im Vergleich zu den Stars der Szene dasteht!


Bis dahin,
der Pressewart


https://www.triathlonbundesliga.de/tribunews/2019/m/tagessiege-f%C3%BCr-berlin-und-bonn.html

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