Montag, 1. April 2013

Kurzinspektion im BTU-Trainingslager


Ihre Osterferien verbringen Maurice, Tom und Jonas bereitwillig in der nahen Lausitz, genauer gesagt in Cottbus. Natürlich stehen hier aber keine Kahn-Touren oder Spreewaldgurken-Esswettbewerbe auf der Tagesordnung, sondern knallhartes Training um in wenigen Monaten der Konkurrenz zeigen zu können, was Triathlon ist.
Um den Zustand der Friesen-Auslese in den derzeitigen Cottbusser Reihen zu inspizieren, reiste ich also über das Wochenende an. Nebenbei wollte ich natürlich auch mit trainieren.
Schon auf meiner Hinfahrt stellte ich erste Mängel fest, Schneestürme und von Matsch verzierte Straßen gehen doch wohl gegen meine Auffassung von frühlingshaften Märzwetter und idealen Trainingsbedingungen.
Doch das war noch nicht genug, wie ich später feststellte. In Cottbus angekommen sollte zuerst das Verhalten der Sportler überprüft werden, die Moral und Disziplin hat höchste Wichtigkeit.
Was ich stattdessen vorfand erschrak mich. Verdreckte Zimmer, in denen die angeblich neusten Viva-Hits mit 93 Prozent Lautstärke zelebriert wurden. Die Athleten lagen zwischen ihren verschwitzen Trainingsklamotten faul im Bett oder betrieben illegale Glücksspielunternehmen. Von der Ernährung ganz zu schweigen. Kekse, Kuchen, Schokolade und vor allem Cola in Massen. Es schien so, als hätten die Jungs bei "Investitionen ins schwarze Gold" etwas missverstanden.
Ich war schockiert. Nach einem kurzen Blick auf den Trainingsplan entspannten sich aber meine aufgebrachten Gemüter und meine Sorgen um die Zukunft unserer Vereinsmitglieder verfielen: Ein Ruhetag stand nach mehreren harten Tagen auf dem Plan.
Was ich im Folgenden erlebte, war ein ideal abgestimmtes und bestens konzipiertes Trainingslager. Schwimmeinheiten und Athletik im Lagune-Schwimmbad waren in einer derartigen Gemeinschaft eine größte Freude, nicht zu Letzt dank dem freizeitorientierten Equipment der Halle. Die ein oder andere Rutschtour wurde hier als wohlwollende Regenerationsmaßnahme gerne genutzt.
Das Radfahren war durch die exogenen Einflüsse der Klimatologie anfangs eingeschränkt, die Radbahn schuf hier Abhilfe und das Wetter verhalf uns dann doch noch zu einer späteren schönen Ausfahrt.
Läuferisch zeigten die Friesen sowohl bei Koppeleinheiten als auch bei den Dauerläufen, dass es an Fitness und Motivation wohl kaum mangelt.
Meine Inspektion im Camp in Cottbus verlief also zu meiner Zufriedenheit, die wenigen verbleibenden Tage werden die Jungs mit derselben Attitüde  wie die vorherigen Tage leidenschaftlich abarbeiten.
Mein Optimismus wurde im Gesamten auch nicht von den Ruhetag-Eskalationen getrübt, es gilt abzuwarten, wo sich unsere Trainings-Gang platzieren wird. Schlecht werden wird das wohl kaum, bei der ganzen Cola dürfte genug Koffein und Zucker für alle kommenden Wettkämpfe im Blut der Athleten sein.

Lewin Rexin

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