Saisonfinale 2. Bundesliga Nord in Verl
„Drama“ statt „Berlin lebt“
Mit einem Punkt und nur sechs Platzziffern Vorsprung ging es also zum letzten alles entscheidenden Rennen iiiin.........Verl. Vor beeindruckender Kulisse mit tausenden von Zuschauern sollte der krönende Abschluss der zweiten Bundesliga Nord also...nicht ausgetragen werden. Stattdessen sollte in einem kleinen See geschwommen, auf einer vom Publikum abgelegenen Landstraße gefahren und um den See gelaufen werden, wobei maximal ein/e leicht verwirrte/r Mutti/Vaddi (Gender und so) vom Balkon des neunten Stocks aus dem nebenstehenden „Hochhaus“ dem Ganzen etwas Aufmerksamkeit schenkte. Nun ja, dass Triathlon nicht die fameste Sportart ist, ist uns gänzlich nicht unbekannt. Viel dramatischer hingegen stellte sich der Wochentag, an dem das Rennen stattfinden würde, dar. Denn wie soll man an einem Sonntag in einem Ort wie Verl das Saisonende gebürtig feiern?!? Während also der Plan für die Abendgestaltung noch gefährlich lückenhaft blieb, war der Plan fürs Rennen umso eindeutiger. Um in der Gesamtwertung vor Halle zu landen und somit den Aufstieg zu schaffen, müssten wir auch an diesem Tag besser als Halle sein, da bei Punktgleichheit der Vorsprung von sechs Platzziffern relativ schnell ausgeschöpft wäre.
Samstag:
Am Samstagvormittag machen wir uns also auf den Weg in das knapp 400km entfernte Verl. Die Stimmung lässt allerdings zu wünschen übrig, da Ben leider erneut über Schmerzen am Fuß klagte und wahrscheinlich nicht durchlaufen kann. Es sieht also so aus, als dass wir auch beim letzten Rennen nicht in Topbesetzung am Start stehen würden, was ein Mist! Teamleiter Hoffi kann diesmal leider nicht dabei sein, da er im fern gelegenen Bayern mit der Familie Urlaub macht und seine höchst verdienten Ferien genießt.
Dank des neuen Albums „Drama“ des Sprechgesangsartisten Shindy und einem Proteinshake für Maurice (Marek) kommt im Laufe der Fahrt aber doch noch ein wenig gute Stimmung auf. So erreichen wir nach gut 3:30h die Stadt Verl, wo wir auch schon bald auf BenBoy stoßen, welcher direkt aus dem Österreichurlaub anreiste. Auch die Ultras Jürgen und Rainer sind, wie bei jedem der vier vorherigen Wettkämpfe, wieder am Start. Des Weiteren dürfen wir auf den Support von Pressewart Lewin, Jonas (JFK), Theo und dessen Eltern zählen.
Nach kurzer Rad- und Laufaktivierung machen wir uns auf ins nahegelegene Gütersloh zur altbekannten Unterkunft, in der wir nach nun fünf Jahren Bekanntschaft mit der Rezeption bereits fast per Du sind. Während Marek mit JFK noch einmal zurück nach Verl fährt, um ihn auch an dem Spektakel der Teamleitersitzung teilhaben zu lassen, entspannen die anderen Teammitglieder und ich (JanneYoungstar) im Hotel. Auch am Abend werden Traditionen nicht gebrochen und der altbekannte Italiener zum Pizza essen aufgesucht, bei welchem schon der erste feindliche Kontakt stattfindet.
Sonntag:
8:00 Uhr: Nach dem Aufstehen geht es direkt zum Frühstück, um die Reserven noch einmal aufzufüllen und im Wettkampf richtig Ham gehen zu können (a.d.R.: Ham gehen ist eine Bezeichnung aus der Jugendsprache für „mal richtig einen raushauen“). Während Ben und ich eher auf die leichtverdaulichen Schrippen mit Marmelade zurückgreifen, genießt Jakub (Aquaman) sein Rührei.
9:15 Uhr: Schnell noch die Sachen packen und einladen, um dann, erstmalig pünktlich ;-), zum Wettkampfort zu fahren. Sachen ausladen, Räder zusammenbauen - die Rolle des Zweiradmechanikers übernimmt diesmal der Pressewart - und einchecken, bevor es in 1,5 h auch schon zur Sache geht.
10:30 Uhr: Zur Aktivierung wird eine kleine Runde gelaufen und anschließend heißt es zur Ruhe kommen, jeder auf seine eigene Art und Weise. Während ich das Schlafen auf dem Boden für mich präferiere, entschließt sich Marek doch lieber für ein kleines Stahlarbeiter-Workout.
Aquaman Jakub trinkt genüsslich seine Cola,
BenBoy nutzt noch einmal das Gebüsch
(und hat, kaum noch
erwähnenswert, Hunger)
ebenso wie Pressewart Lewin.
11:00 Uhr: Die Spannung steigt! Während Bennie und ich uns schon einschwimmen und die Bedingungen analysieren, befinden sich
die anderen noch an Land und „machen locker“. Nach wenigen
Minuten füllt sich das Wasser, sodass sich zuletzt 85 Starter auf
enger Fläche tummeln. Zu Gunsten des Teams wurde ein Neoverbot bei
einer Wassertemperatur von 20,3°C ausgesprochen. Dennoch scheint
ein Abtrocknen nach dem Einschwimmen eine gute Idee zu sein, da das
Wasser doch noch ein wenig sehr frisch ist.
11:10 Uhr: Noch fünf Minuten bis zum Start. Glücklicherweise werden wir als erstes Team aufgerufen und können uns so die beste Startposition aussuchen. Zudem ist die Startlinie sehr schmal, wodurch die zuletzt aufgerufenen Teams teilweise in der dritten Reihe stehen müssen, während wir uns gebündelt ganz rechts positionieren können.
11:15 Uhr: Der Startschuss fällt. Schnell können wir uns vorne behaupten. Nach wenigen Metern merke ich, wie gut mein Start war, da ich an der Spitze des Feldes schwimme (leider nicht sonderlich langanhaltend). An der ersten Boje, nach ca. 250 Metern, befinden sich die Friesen/Weltraumjogger - Cavere Boys in idealer Position. Während Marek und Aquaman zusammen die Spitze anführen, schwimmen die drei anderen Boys, Bennie, Nils und ich dahinter um Position 15. Auch am Ende des Schwimmens liegen wir noch immer in idealer Position, Marek und Aquaman in der Top 5, Bennie und ich in den Top 15, Nils ein paar Sekunden dahinter.
Nach guten bis sehr guten ersten Wechseln sieht die Situation an der Spitze des Feldes sehr gut aus, was man den darin befindlichen zahlreichen grün-goldenen Einteilern entnehmen kann.
Nach wenigen Kilometern stelle ich mit Freude fest, dass insgesamt vier der Cavere - Boys an der Spitze des Feldes in einer 25-Mann starken Gruppe mitfahren. Nils entdecke ich nach dem ersten Wendepunkt in der großen Verfolgungsgruppe, die ca. 40-Mann umfasst und rund 40 Sekunden Rückstand hat. Nach einer von zwei Runden wird uns zugerufen, dass wir nur noch 20 Sekunden Vorsprung zum großen Peloton haben. Leider verliert Nils in einer der Kurven den Anschluss und muss nun hinter der Gruppe alleine fahren. Glücklicherweise fehlt dem Rest des Teams nicht die Spritzigkeit. Zwei Kilometer vor dem Ende der Radstrecke schließt das Peloton ärgerlicherweise doch noch auf die Spitzengruppe auf und wir rollen in einer ca. 65-Mann starken Gruppe Richtung Wechselzone 2.
Zu diesem Zeitpunkt scheint das Rennen um den Sieg leider schon fast aussichtslos, da Nils inzwischen einen beachtlichen Rückstand auf das Hauptfeld hat und mit dem Durchlaufen von BenBoy (zu diesem Zeitpunkt) noch nicht zu rechnen ist.
Beim Wechselzoneneingang positionieren sich Bennie, Marek und Aquaman sehr gut und steigen in der Top5 vom Rad, ich kann kurze Zeit später in der Top 15 folgen. Es steigen so viele Sportler gleichzeitig ab, dass ich und manch anderer sein Rad nicht schieben sondern tragen müssen, um zügig den Wechselplatz erreichen zu können. Am Ausgang der Wechselzone verzeichne ich ein sehr erfreuliches Bild, da drei grün-goldene Einteiler das Lauffeld anführen.
Zusätzlich erfreulich ist die Tatsache, dass es so scheint, als könne BenBoy auch mit seinem kaputten Knöchel durchlaufen, was sich schlussendlich sogar bewahrheiten würde.
Nach einer Runde hat sich das Bild ein wenig verändert. Ich kann meine gute Laufform ein weiteres Mal abrufen und auf Position 2 kurz hinter Max Schröter in die zweite und letzte Laufrunde starten.
Wenige Sekunden später folgt Aquaman in der Top15, Ben und Marek liefern ebenfalls einen starken Lauf und folgen beide in der Top30. Nils ist leider weit abgeschlagen und folgt auf Platz 60. In der zweiten Laufrunde geht an der Spritze noch einmal die Post ab, sodass ich leider noch drei Leuten den Vortritt lassen muss und als Fünfter finishe. Aquaman schlägt sich ebenfalls stark und belegt am Ende nach einer harten Laufentscheidung den 17. Platz. Marek, der bei reinen Laufentscheidungen nicht sein komplettes Potenzial ausschöpfen kann (als Mitteldistanz-Athlet sind 5km ein wenig zu kurz), läuft am Ende als 23. ins Ziel. Bennie schafft den 28. Platz und ist für mich der Held des Tages. Er hat dem Team im wahrsten Sinne des Wortes den „Arsch“ gerettet (a.d.R.: hierbei bleibt die Frage zu klären, welchen wahren Sinn JanneYoungstar in diesem Sprichwort findet) und sich trotz stark verletztem Fuß durch das Laufen kämpfte. Nils läuft auf Position 66 ein und wird damit selber wahrscheinlich am unzufriedensten sein, nachdem er zuletzt in Grimma einen starken 26. Platz belegte.
Schlussendlich bleibt in der Tagesteamwertung nur ein dritter Platz hinter den Hallensern und einem starken Bonner Team. In der Gesamtwertung der fünf Rennen belegen wir damit ärgerlicherweise nur den 3. Platz nach den Aufsteigern aus Halle, die damit einen Durchmarsch von der Regionalliga in die erste Bundesliga geschafft haben - Glückwunsch, und einem konstant gutem Kölner Team. Trotz der fehlenden Steigerung zur Vorjahresplatzierung können wir uns zufriedengeben, da in dieser Saison mit der Verletzung von BenBoy, der DSQ von Aquaman in Grimma und der reinen Laufentscheidung beim Saisonfinale in Verl das Glück nicht immer so ganz auf unserer Seite war.
Nach einer kurzen Phase der Enttäuschung kann durch gute Musik (Dank gebührt Papipap) auf der Rückfahrt und dem traditionellen MC-Donalds-Stopp (wir sind ein Traditionsverein) doch noch die Stimmung gehoben werden. Wir sind heiß auf die kommende Saison!
Ein großer Dank geht am Ende noch einmal raus sowohl an die Ultras Rainer, Jürgen und JFK, den Pressewart Lewin und vor allem auch an den Hauptsponsor Cavere Estate GmbH, ohne den es dieses ultra geile und saftige Team nicht gäbe. Danke! Danke auch an Theo, der uns beim Saisonfinale mit guten Bildern versorgt hat. Der größte Dank gilt aber unserem Teamleiter und Trainer Hoffi, welcher für die Aufrechterhaltung, Organisation, Sportlerausbildung und noch so vieles mehr verantwortlich ist und ohne den dieses Team nicht so wäre wie es ist. Danke!
Ich persönlich bedanke mich auch für eine so schöne und lustige Saison in der 2. Bundesliga Nord, nächstes Jahr auf ein Neues! (NICE TEAM BRO)
Bis bald,
Youngstar Janne