Montag, 25. Februar 2019

13. Sisu-Winterduathlon 2019

Am 23.2. fand der Sisu-Winterduathlon, der Frühjahrsklassiker der Berliner Triathlonszene, die "inoffizielle Weltmeisterschaft" im Winterduathlon, statt.
Weil wir aber schließlich Triathleten sind, verbrachten wir noch die Nacht vor dem Wettkampf in Lindow, damit auch das Schwimmtraining nicht leiden musste. Dort zog der WJ-Nachwuchs freitags noch Bahnen, bevor es früh am Samstag zurück in den heimischen Grunewald ging.

Unser Youngster, Janne Büttel, musste sich mit dem Shorty-Wettkampf begnügen, für ihn fiel der Startschuss um 9:00 Uhr.

Er ließ nicht eine Sekunde lang irgendwen an seinen Fähigkeiten zweifeln und konnte in allen Disziplinen wie gewohnt glänzen. Seinen Start-Ziel-Sieg beurteilte er trotzdem in aller Bescheidenheit mit Einem: „Im Training bin ich die Runde viel schneller gefahren.“
Die anderen Starter des WJ-Nachwuchs zeigten ebenfalls, dass sich das von Hoffi geleitete Radtraining im Wald durchaus auszahlt.

Ergebnisse: https://my3.raceresult.com/110907/RRPublish/pdf.php?name=Ergebnislisten%7CErgebnisliste%20MW%2BAK1&contest=1&lang=de

Beim Rennen über die Classic-Distanz gingen Teamchef Hoffi und meine Wenigkeit an den Start. Während Hoffi der siebte Sieg vorschwebte, dachte ich während des Startes lediglich daran, wie schön es ist, nach einem bis zum jetzigen Zeitpunkt erfolgreichem Winter, endlich mal zu zeigen, was man so in den letzten vier Monaten getrieben hat.

Nach dem Start war meine Vorfreude jedoch in dem Moment verflogen, da ich realisierte, dass es deutlich besser ausgesehen hätte, wenn Hoffi und ich das Feld in gleichen Outfits angeführt hätten. Somit war für mich klar, dass ich nun also einfach alleine vorne laufen musste, um mein Ärgernis über hypothetische - durch meinen Weltraumjogger-Einteiler etwas weniger gutaussehende - Fotos zu dämpfen.

Bis zum Panzerberg begleiteten mich Aitor Navarro Hita und etwas dahinter auch Hoffi, bevor ich mich begann abzusetzen. Mit dem Hintergedanken, den Panzerberg noch weitere vier Male erklimmen zu müssen hielt ich mich zurück, was einen Puls von gerade einmal 194 Schlägen pro Minute zur Folge hatte.

In der Wechselzone betrug mein Vorsprung etwa 23 Sekunden, genug Vorsprung für vielleicht 3 der 22 Radkilometer. 

Hoffi, der offensichtlich kein Interesse an einer gemütlichen Ausfahrt hatte, brachte mich bereits mit seiner ersten Tempoverschärfung in solche Schwierigkeiten, dass ich kaum noch meinen Lenker halten konnte. Irgendwie, auch dank eines kleinen Defektes bei Hoffi und langsameren, überrundeten Startern (Danke an alle, die es mir so etwas erträglicher gemacht haben!) verlief die zweite Runde für mich recht angenehm, mein Herz begann langsam wieder auch unter 180 Schläge pro Minute zu pulsieren..

In Runde drei erwartete ich am Panzerberg eine Attacke von Hoffi, doch die Vorahnung machte sie nicht weniger schmerzhaft. Obwohl ich zunächst folgen konnte, ließ Hoffi kaum Zeit zum Durchatmen, bevor er wieder beschleunigte. 

Eigentlich für mich nichts anderes als jeder der vergangenen Wintersonntage, an denen ich ebenfalls gut und gerne einen Puls von 150 Schlägen pro Minute über mehrere Stunden hinweg hielt.
Hoffi war überraschenderweise wenig angetan von meinem Leid: „Wenn du bei sowas mitfahren kannst, dann kannst du auch Führung fahren!“
Eigentlich klingt das für mich ziemlich fair, wenn ich noch irgendwie funktionierende Beine gehabt hätte. Somit belauerten wir uns praktisch eine halbe Runde lang. Doch bevor es zum Stehversuch kam entschloss sich Hoffi, ein letztes Mal zu attackieren. Diesmal fehlte mir dann jegliche Kraft zu reagieren, ich konnte mich während des Panzerberges lediglich noch am Absteigen hindern. Mit 25 Sekunden Rückstand ging es für mich in die zweite Wechselzone.

Mit der Eleganz eines Wackelpuddings begab ich mich dann auf die zweite Laufstrecke und verfluchte die drei Kilometer, „die man dann praktisch gar nicht mehr spürt“.
Als mir sämtliche Leute erklärten, dass ich Hoffi noch einholen könne, brachte ich das „Ich kann doch selber nicht mehr!“ nicht mehr über die Lippen. Irgendwie schaffte ich es dennoch den Vorsprung zu verkleinern, bis zum Ziel hatte ich bloß fünf Sekunden Rückstand, womit ich Tagesbestzeiten in beiden Läufen erreichen konnte.

Kurz war ich etwas enttäuscht darüber, wie knapp ich als jüngster Starter am Sieg vorbeigeschrammt war, doch ein Blick auf meinen vollkommen erschöpft am Boden liegenden Lehrmeister und Trainer zeigte mir, dass ich mich wohl eher freuen sollte, schließlich war ich noch in der Lage zu sitzen.

Trotz Gedanken an die am Nachmittag geplante Schwimmeinheit, genoss ich meinen inoffiziellen Vize-Weltmeistertitel. Den dritten Platz belegte Enrico Heinowsky vom MRC Berlin.

Bis zum Start der Saison ist es noch eine ganze Weile, dennoch zeigen diese Ergebnisse, dass man definitiv gespannt sein kann, was 2019 für die Jungs in grün-gold möglich ist.


Stellvertretend für den Pressewart,
Ben „Bennie“ Bettin

Ergebnisse: https://my3.raceresult.com/110907/RRPublish/pdf.php?name=Ergebnislisten%7CErgebnisliste%20MW%2BAK1&contest=2&lang=de

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen